Trennung und Scheidung und die Auswirkungen auf die Kinder Teil IV: Zusammenhang zwischen Resilienz und Bezugsperson

Die Resilienz steht in einem festen Zusammenhang mit der Bezugsperson. Die Kinder können sich zwar aus ihrer schwierigen Lage befreien, doch ganz alleine schaffen sie es nicht. Sie brauchen jemanden, der ihnen in den schwierigen Situationen beisteht.

Jedoch sollte die Verantwortung nicht komplett abgegeben werden, denn sonst kann sich das auch negativ auf die Entwicklung der Kinder auswirken. Sie müssen lernen auch mit schwierigen Situationen umzugehen.

In der Phase der frühen Kindheit ist es dennoch zu viel verlangt, ein Kind sich selbst zu überlassen. Vor allem sollte die Verantwortung für Vater und Mutter nicht in der Hand des Kindes liegen. Hier kann die Bezugsperson eine wichtige Funktion übernehmen. Sie kann das Kind in dieser Situation entlasten, indem sie den Druck vom Kind nimmt. Somit kann eine Überforderung verhindert werden, und das Kind lernt mit der schwierigen Situation umzugehen.

Ein weiterer wichtiger Bestandteil, ist die Selbstregulation. Kinder bis zum 5. Lebensjahr brauchen für ihre Emotionsregulation und den Abbau innerer Spannungen eine feinfühlige Bezugsperson. Gelingt es der Bezugsperson nicht, diesen Abbau zu fördern, dann befindet sich das Kind in einer ständigen Spannung und schafft es nicht, seine Emotionen zu regulieren und versucht diese Spannung durch Schreien zu lösen (vgl. Fröhlich-Gildhoff/Rönnau-Böse 2009, S. 45)[1].

Die Bezugsperson kann die Emotionsregulation fördern, indem sie auf verschiedenen Wegen auf das Kind eingeht. Vor allem sollte sie die Aufmerksamkeit der Kinder auf deren Gefühlssituation lenken. Die Kinder sollten dazu angeleitet werden, auf eigene Gefühlsregungen angemessen zu reagieren und sich selbst hinterfragen. (vgl. Fröhlich-Gildhoff/Rönnau-Böse 2009, S. 46).

Eine feinfühlige Bezugsperson ist für die Entwicklung der Resilienz der Kinder von großer Bedeutung. Vor allem in der frühen Kindheit ist es von großer Bedeutung, dass eine feste Bezugsperson zur Verfügung steht. Selbst der Sozialarbeiter kann hierbei eine große Rolle spielen, er kann das Kind in dieser Hinsicht auch fördern.


[1] Fröhlich-Gildhoff, Klaus/Rönnau-Böse, Maike (2009): Resilienz, München: Ernst Reinhardt Verlag.

 

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